WA24-26 Israel mordet weiter, trotz Krach mit USA, Hamas gibt nicht auf: Christoph Hörstel 2024-5-8
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19 Uhr
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Vor 79 Jahren lag Deutschland am Boden. Ein Agent hatte uns auf vorgeplantem Weg dorthin gebracht. Die Masse der Deutschen hat davon keine Ahnung und lebt in einem selbstgebastelten politischen Kindergarten. Manche sind sogar so durchgeknallt, dass sie positive Seiten dieses Wahnsinns erkennen wollen. Gewaltig war die deutsche Kraft, die dem Untergang geweiht war. Heute ist davon wenig übrig, Kampfkraft und Mut haben nur noch wenige, die politische Landschaft ist restlos zersplittert, 1000 selbstgebastelte Welten nebeneinander.
Heute liegt Palästina am Boden – von der gleichen Clique geplant, die uns reingelegt hat. Wenn man schon keine Ahnung von Politik hat, kann man vielleicht ein bisschen Herz aufbringen und ein klein wenig Solidarität.
Denn wir sind als Nächstes dran. Und weltweit gibt es kein sicheres Plätzchen mehr, alles soll untergehen, Milliarden Menschen sind überflüssig, meint diese Clique, die uns erst arm machen will – und dann, wenn wir uns nicht mehr wehren können: umbringen.
Dass die AfD da auch nicht helfen kann, sehen wir gerade in Hamburg. Dort hat man am Montag die tüchtige und beliebte Bürgerschaftsabgeordnete Olga Petersen aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen – und ein Parteiausschlussverfahren gestartet. Es geht um die Tatsache, dass sie gebürtige Russin ist – und ihrer Heimat verbunden. Bestraft wird sie, weil sie sich nicht antirussisch verhält, die Vorwürfe sind erlogen und so schwach wie die Provinzpolitiker, die sie in die Medien tragen, weil sie im innerparteilichen Konkurrenzkampf dieser tapferen Frau jämmerlich unterlegen sind. Ich hoffe auf ein paar Mitstreiter, die sich solche dummen Manipulationen nicht gefallen lassen. Im Hintergrund der Affäre tobt der Machtkampf zwischen Europäern und Atlantikern.
Also schauen wir einmal nach Gaza, wo Israel die Hölle auf Erden zelebriert, während die USA wohl tatsächlich Waffenlieferungen zurückhalten, die nicht so leicht ersetzbar sind.
50-tausend Menschen sind auf der Flucht ins nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager – aber insgesamt mindestens 1,5 Millionen müssen die große Invasion fürchten, die Netanjahu androht.
In den letzten 24 Stunden 55 Tote, 200 Verletzte im ganzen Gaza-Streifen, mindestens drei Dutzend davon in Rafah. 7 Massaker töteten wieder gruppenweise Menschen, zumeist aus einer Familie.
Zwei Hospitäler in Rafah verbrennen gerade den letzten Diesel für die Generatoren, bald geht nichts mehr, eines von drei hat bereits geschlossen.
Die wichtigste Geburtsklink, Emirates Hospital, nimmt keine Patientinnen mehr an, täglich müssen deshalb etwa 3-4 Mütter ohne medizinische Helfer gebären, Hebammen wie in Deutschland sind selten.
Hamas hat auch heute wieder israelisches Militär am Grenzübergang Salem Abu Karem beschossen, zum dritten Mal in den vergangenen vier Tagen, Opferzahlen wurden nicht bekannt.
Wichtig ist: Weiterhin bleiben beide Grenzübergänge, Rafah und Salem Abu Karem geschlossen, Israel verletzt weiterhin das Völkerrecht – auch anderswo im Gazastreifen. Die Süddeutsche meldete heute um 10:20, Salem Abu Karem sei offen und lasse Lieferungen nach Gaza durch, dem widersprach die UNO nicht direkt, sondern inhaltlich, im Bericht von 18:28 Uhr.
Videos zeigen unterdessen Panzer, die mit Granaten auf Zelte schießen. Offiziell erklärt Israel, man wolle Hamas zerschlagen und die Geiseln befreien.
Was hier tatsächlich geschieht, ist ein Massaker, dass sich ausweitet, wie ich das in den letzten Monaten immer wieder vorausgesagt habe: Während der Völkermord aus der Luft weitergeht, kommt nun ein zweites Mordszenario dazu: Niederwalzen der Flüchtlinge auf dem Boden mit Bodentruppen.
Ganz offen kommen auch aus den Unterstützerländern Israels, einschließlich USA, Vorwürfe wegen ständige Bombardierungen ohne Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Zielen, das ist klarer Rechtsbruch.
US-Kriegsminister Austin hat bestätigt, dass die USA eine militärische Nachschublieferung an Israel ausgesetzt haben, wegen des israelischen Vorgehens in Rafah. Aus USA mehren sich Stimmen, dass auch weitere Lieferungen ausgesetzt werden könnten.
Israel versucht offenbar, Washington damit zu erpressen, dass man ohne Präzisionswaffen auch unpräzise angreifen kann – und die schweren 2.000 Kilo-Bomben einsetzen, die ganze Häuserblöcke flachlegen, mit 50 Meter weiten und 20 Meter tiefen Bodenkratern.
Israels Luftwaffen hat auch heute wieder Ziele im Libanon angegriffen, auch unterschiedslos, es gibt auch dort täglich zivile Opfer.
Das US-Außenministerium verweigert eine vom Präsidenten angeforderte Stellungnahme über Israels Verhalten, „National Security Memorandum – NSM-20“, die heute fällig wäre – und nennt auch keinen neuen Liefertermin.
Die angekündigte israelische Arbeitsdelegation mit rangniedrigen Beamten, ist gestern Abend in Ägyptens Hauptstadt Kairo eingetroffen, wo Vermittler aus Katar und Ägypten mit der Hamasspitze sprechen.
Der verdienstvolle 13. israelische TV-Kanal zitiert einen Offiziellen, der sagt: „Netanjahu erlaubt keine Fortschritte in den Gesprächen, wir nähern uns einer Sackgasse.“
Wir dürfen gespannt sein, wann Israels westliche Komplizen begreifen, dass Netanjahu sie mitnimmt in seine selbstgebastelte politisch-militärische Sackgasse, in der massenhaft Menschen sterben, Hamas immer mehr an politischer Kraft und Überzeugungsstärke gewinnt und keineswegs unfähig ist, immer wieder militärische Nadelstiche zu setzen, denen israelische Soldaten zum Opfer fallen.
Am 30. April hatte US-Starjournalist Seymour Hersh bemängelt, dass die USA 26 Milliarden US$ an Israel und 61 Milliarden an Kiew gegeben haben, ohne die sonst übliche Einschätzung der Geheimdienste anzufordern über die Erfolgsaussichten dieser Ausgaben.
Hersh berichtet, dass die Geheimdienste sich übergangen fühlen, sauer auf den Präsidenten sind und weder für Kiew noch für Netanjahu Erfolgsaussichten sehen.
https://seymourhersh.substack.com/p/where-are-the-national-intelligence
Inzwischen kommt heraus, dass die britische Luftwaffe seit 3. Dezember 200 Spionagemissionen über Gaza geflogen hat. Offenbar wirkt das Milliardengeschäft der Ehefrau des britischen Premiers Sunak mit den Hehlern des Gaza-Gasvorkommens sehr überzeugend, von anderen Gründen ganz zu schweigen. Der IStGH in Den Haag könnte hier ermitteln, das hat er bisher unterlassen. Den besten Ruf hat das Gericht ohnehin nicht. https://www.declassifieduk.org/revealed-uk-military-has-flown-200-spy-missions-over-gaza-in-support-of-israel/
In Israel demonstrieren hunderte Familienangehörige und -freunde der entführten Israelis. Sie verlangen eine Ende der Bodeninvasion und zeigen Unterstützung für die Geiselnehmer. Das ist neu und wächst, treibt Israels Regierung in die Enge.
Abschließend möchte ich dringend daran erinnern, dass die Pläne radikaler Zionisten darauf abzielen, noch im Mai die Jerusalemer Al-Aqsa-Moschee zu zerstören, sonst verstreicht ein historischer Termin ungenutzt. Dieser Wahnsinn kann problemlos den 3. Weltkrieg starten, jetzt haben wir nur mancherorts schwelende Kriege und Konflikte, eine typische Vorstufe.
Die Süddeutsche Zeitung hat ihren Lifeticker wiederaufgenommen, allerdings ausgedünnt. Er ist korrekter und übersichtlicher als Al-Jazeera, das in Tatsachen ertrinkt, die es nicht besonders gut einordnet. https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-krieg-news-liveticker-krankenhaus-angriffe-armee-1.6995153
Ich werde täglich zum Völkermord in Gaza berichten, mit Ihrer Hilfe wird’s gehen.
Alles Gute wo immer Sie sind.
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