Angriff auf den Iran rollt – diesmal gefährlicher denn je

Die AIPAC-Vollversammlung erhebt sich zu brausendem Beifall: So viele, so krasse Versprechen hat noch nie ein Präsidentschaftskandidat der USA vor dieser mächtigsten politischen Vereinigung im Lande gemacht, nicht nur für Israel sondern auch gegen Iran. Man schreibt den 20. März 2016, Trump ist sichtlich zufrieden. Parteiische Politik zugunsten Israels hat er versprochen, Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem (nicht etwa: West-Jerusalem), Ausstieg aus dem Atomvertrag.

Trump hat Wort gehalten – und damit wesentlich dazu beigetragen, den Nahen Osten kriegsreif zu machen, wie von den tatsächlichen Machthabern dieser Welt gewünscht und befohlen. Am 4. August will dieser bizarre Präsident die schärfsten Sanktionen gegen den Iran in Gang setzen, die die Welt und die Geschichte je gesehen haben. Damit nicht genug: Es gab bizarre Töne vom berüchtigten und psychisch instabilen US-Sicherheitsberater John Bolton zum geplanten regime change im Iran. Er selbst und US-Außenminister Michael Pompeo haben die US-Pläne zwar geleugnet – doch die Tatsachen sind eindeutig: Kartell-Präsident Emmanuel Macron hat bei Paris eine Großversammlung der Terrororganisation MEK (Mudschahedin-e-Khalq) zugelassen, die derzeit kräftig von den USA unterstützt wird und aus (früherer?) Sicht von Bolton den Putsch bewerkstelligen und anführen soll. Der verlinkte SpOn-Beitrag erwähnt diese illegale und aggressive Versammlung ausschließlich im Zusammenhang mit einem (inszenierten?/erfundenen?) iranischen Attentatsversuch. Ein Friedensgipfel mit Putin, bevor der Kampf gegen den Iran an Härte zunimmt liegt, absolut im Kalkül. Wenige Stunden nach Ende  der Pressekonferenz beider Staatschefs in Helsinki erhielt der Autor einen Anruf von einem Kontaktmann zum Finanzkartell: Noch in diesem Jahr könnten Bomben auf den Iran fallen. Und dabei könnte es dann bleiben: einer der typischen Trumpschen Angriffe, die Tatkraft simulieren sollen, ohne ernsthaften großen Schaden anzurichten; und danach ist dann die ganze Tonleiter militärischer Möglichkeiten denkbar, bis hin zum tatsächlich mit vollem Einsatz geführten Krieg, der allerdings aus heutiger Sicht vor einem globalen Finanzcrash nicht sehr wahrscheinlich ist.

Heute lässt sich auf Grundlage der Putsch-PR-Politik die Strategie für den Angriff gegen den Iran ablesen: ein mehrseitiger Unterdrückungsangriff, politisch, wirtschaftlich, regional, ethnisch, militärisch, persönlich.

Politisch geht es darum, den Iran zu isolieren, zu provozieren und nach innen und außen zu diffamieren, ganz allgemein: zu schwächen wo es nur geht; dabei wird das politische System des Iran attackiert, das allein die Fortführung der bisherigen Anti-Kartell-Politik garantiert: die Regierung der Geistlichen, wörtlich: „Statthalterschaft der Rechtsgelehrten“, Velayat-e Faqih – so lehrte Revolutionsführer Imam Khomeini in seinem Werk von 1971. Der illegale wirtschaftliche Kartell-Druck, sehr ähnlich wie gegen die Türkei, richtet sich gegen die gesamte Wirtschaft, technologische Fähigkeiten oder deren Entwicklung, gegen Währung, Finanzströme, Landesentwicklung und Handel – insbesondere mit den lebenswichtigen Energierohstoffen, an denen der Iran besonders reich ist. Es gibt im Iran seit Jahrzehnten von außen unterstützte regionale Konfliktherde, gern unter Einbeziehung ethnisch bedingter Schwierigkeiten, zum Beispiel bei Kurden und über Belutschen im Süden sowie Pakistan, der wichtige südliche Nachbar, eine gestandene Atommacht von Washingtons Gnaden. Eine führende Rolle für genehme Sunniten hat die CIA den Saudis zugedacht. Militärisch geht es schon traditionell um ständige Kleinangriffe mehrerer Akteure: Drogenbanden, Söldner, kleine Kommandounternehmen „BlackOps“ – und um großen Druck durch die US-Flotte und Nato-Flugzeugträgergruppen. Die Bedrohung zur See hat etwas nachgelassen, seit die russische Flotte, chinesische Raketenwaffen („Silk Worm“) und die neue Kleinboot-Strategie Irans erfolgreich abschrecken. Persönliche Wege geht der Westen immer noch über verwandtschaftliche, berufliche und Lebenslauf-bedingte (Schulbesuch etc.) private Kontakte.

Bevor Nato-Staaten jedoch härter zuschlagen, müssen die Bevölkerungen der Bandenpartner psychologisch vorbereitet werden – und dies geschieht vor allem über eine sich sehr „objektiv“ gebende neue PR-Strategie, die in Tatsache jedoch das Bild eines unterdrückerischen und mehrfach maroden Systems erzeugt, wie gestern die „Süddeutsche Zeitung“ auf ihrer Seite 3, die den oben verlinkten Beitrag vom 26. Juni 2018 inhaltlich geschickt aufbohrt. Amüsant ist, dass die Kritikpunkte und Stimmungsbilder exakt so auch auf unsere westlichen Gesellschaften zutreffen. Unsere mehrfach und mehrseitig geschädigten und desinformierten Bevölkerungen können diese historische Chuzpe nicht nur nicht erkennen, sondern lassen sich unterbewusst sogar zur Bereitschaft verleiten, den Iran abzulehnen und Maßnahmen der eigenen Regierung gegen den Iran gutzuheißen oder, das ist die Mehrheit: schweigend zu akzeptieren. So werden die erzeugten Wahrnehmungen der politischen Lage daheim regelrecht umlenkbar: Den auf diese Weise Verblendeten erscheint alles leichter und angenehmer als der Widerstand zuhause. Dahinter mag die altmodische Hoffnung stehen: Der Iran ist weit genug entfernt, um den eigenen Komfort im Kriegsfalle nicht wesentlich zu gefährden, Merkel hält uns aus allem heraus. Falsch. Verheerend falsch. Merkel nutzt dieses absichtsvoll und geschickt gepflegte „Mutti/Macht-Image“, um uns so lange tiefer zu verstricken, innen- und außenpolitisch, bis nur der bekannte Totalschaden bleibt: Mai 1945 und schlimmer.

Grafik: Es ist das verheerende Sanktionsregime des US-geführten Westens gegen den Iran, das selbstverständlich Hauptursache für die Schwierigkeiten im Lande ist.

Auch das Gefühl der Ohnmacht, dass die Regierten angesichts der Politik der Regierungen seit vielen Jahren zunehmend beschleicht, wird hier wirkungsvoll beschrieben. Dass Oppositionsbewegungen nicht viel bewegen, liegt sicherlich ganz erheblich auch an ihnen selbst – jedoch vor allem daran, dass überall Regierungen ihre Unterdrückungsmaßnahmen perfektioniert haben – und die Kartelle ihre globale Zersetzungs-, Kriegstreiber-, Chaos- und Unterdrückungspolitik ebenfalls. Und grundsätzlich gilt: Länder, die sich der Angriffe der milliardenschweren CIA erwehren müssen, verlieren zunehmend ihre innere Reformkraft. Plastiksäcke massenhaft und unbegrenzt gedruckter Dollars wirken so viel überzeugender als langwierige, schwierige und zunehmend gefährliche politische Kleinarbeit an instabilen Verbesserungen im direkten Umfeld.

Wenn der Friedenswille in den Nato-Bevölkerungen nicht gestärkt wird, zusammen mit der Bereitschaft, sich für besseres außenpolitisches Vorgehen erneut einzusetzen, können wir ganz schnell im 3. Weltkrieg ankommen – weil das globale Finanzsystem vor dem Aus steht und jeden Tag implodieren kann. Besonders gefährlich: Die Kartelle und die von ihnen geführten Regierungen schaffen es inzwischen, weitere Unterdrückungsmaßnahmen und die technischen Fähigkeiten dazu perfekt in den politischen Markt einzuführen – im verlinkten Beispiel sollen wir Microsoft sogar „ein ganz klein wenig dankbar sein“! Gleichzeitig gehen sie in bewährter „Salamitaktik“ vor, um ihre Maßnahmen durchzuziehen, beispielsweise in der schleichenden Bargeldabschaffung, auch bei uns in Deutschland.

Insgesamt lautet die Diktatur-Strategie bei uns: Maßnahmen, undurchsichtig klein und allmählich, Sanktionen gegen Aussteiger immer perfekter und totaler: bei ständig verbesserter Desinformation, mannigfacher Ablenkung, Unterhaltung und konzertierter Entmutigung. Zum letzteren Thema nur ein Beispiel: Die beliebten Filme mit attraktiven Action-Helden sind zur Entmutigung bestens geeignet! wer hält sich denns chon für fähig, hier mitzuhalten – und wie hart war der Kampf sogar für den Superhelden! Zur Abteilung ‚Perfekte Desinformation‘ gehört übrigens auch die Diffamierung glaubwürdiger Teile des Widerstands.

Dass dieser Autor immer wieder vor dem 3. Weltkrieg warnt, hat Methode: Es geht darum, in der politischen Analyse den Weg in den globalen Krieg möglichst genau zu vermessen. Nicht nur, damit hinterher keiner sagen kann, er habe es nicht gewusst oder sei nicht gewarnt worden.