IRAN: ungerechtes Todesurteil gegen junge Frau? – Hinrichtung am Samstagmorgen – †
Natürlich bekomme ich hier nur das zu lesen, was die Lügenmedien verbreiten: Ein deutlich älterer Geheimdienstler lockt die 19-jährige Reyhaneh Jabbari unter einem Vorwand in ein leeres Apartment, versucht dort sie zu vergewaltigen, sie greift sich ein Messer (woher kam das nur so schnell?), verletzt ihn damit, läuft davon, ruft noch den Rettungsdienst, doch der Mann stirbt.
Gerichtsverhandlung: unfair sagt der UN-Menschrechtsrat mit vielen anderen; Ergebnis: Todesurteil.
Jetzt könnte nur noch die Familie des Getöteten sie begnadigen, diese stellt jedoch eine Bedingung: Reyhaneh Jabbari muss den Vorwurf der versuchten Vergewaltigung zurückziehen.
Soweit die Story im Westen. Ich meine: Leider ist nicht auszuschließen, dass es so war. Es wurde auch schon einmal ein kritischer Blogger im Gefängnis ermordet. Im iranischen Staatsrundfunk habe ich das kritisiert. Jedoch: Soeben habe ich über die seltsamen Säureattentate gegen Autofahrerinnen in Isfahan berichtet – und wie wichtig es für den Westen ist, wenn der Iran jetzt ins Gerede kommt: rechtzeitig zur entscheidenden Phase der schicksalhaften 5+1-Atom“Gespräche“. Und was man in Washington alles unternimmt, um dieses Ziel der Rufschädigung Irans zu erreichen. Eine unvorstellbare Riesenmenge – mit Milliardeninvestitionen jedes Jahr in eine in der Menschheitsgeschichte bislang unbekannte Propagandamaschine gewaltigen Ausmaßes.
Anhand der geltenden iranischen Rechtslage lässt sich feststellen, dass Afghanistan und Iran Nachbarländer sind. Ländervergleiche lehne ich zumeist ab, weil sie hoch problematisch und schwierig sind, meistens nichts besser machen – jedoch kulturelle Nähe ist in diesem Fall kaum zu leugnen.
Was tun? Ich finde Avaaz – und die anderen Ablenkungsmanöver des Systems das ich bekämpfe – nicht empfehlenswert; doch sind hier schon knapp eine Viertelmillion Stimmen gegen das Todesurteil zusammen – also los. Es gibt eine Facebook-Seite.
Ich rufe die Zuständigen und dazu Befähigten im Iran sowie die Familie des Getöteten, Morteza Abdolali Sarbandi, hiermit in aller Freundschaft auf, die Hinrichtung auszusetzen oder mitzuhelfen zu erwirken, dass diese Hinrichtung unterbleibt. Reyhaneh Jabbari könnte dann dazu gewonnen werden, die Frage der Vergewaltigung nicht mehr zu erwähnen – es sei denn vor Gericht oder aus anderen rechtlichen Gründen in offizieller Notwendigkeit.
Ohnehin sind Todesurteile und Hinrichtungen vermutlich ein wenig geeignetes Mittel, um Recht zu schaffen oder wiederherzustellen. Ebenso wenig wie Folter, Verweigerung rechtlichen Beistands und andere Menschenrechtsverletzungen.