Syrien

WA24-67 Syrien: 8-Tage-Putsch. Scheideweg: Russland, Deutschland: Christoph Hörstel 2024-12-8

Sonntag, 8. Dezember 2024

Volltext: https://tinyurl.com/4wjmtu9y

Bitchute: https://old.bitchute.com/video/KhOakhNLSth3/

 

Vorneweg: Aktuelle Lage – https://syria.liveuamap.com/

1. Assad ist verschwunden

Sein Flugzeug wird vermisst, ist plötzlich vom Radar verschwunden, heißt es. Das wäre die Katastrophe in der Katastrophe. Verantwortlich: Russland.

 

2. Milizen und Russen

Die Milizen haben alles nichtkurdische Gebiet übernommen, bis vor die Tore der beiden russischen Stützpunkte Hmeimim für die Luftwaffe und Tartus für die Flotte. Die Aussage des russischen Außenministeriums liest sich wie ein trauriger Witz: „Es gibt derzeit keine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der russischen Militärbasen in Syrien“. Besser geht’s nicht. Problemchen daran. Sollte die Bedrohung jemals ernst werden, sind beide Stützpunkte schnell weg.

Mitte in der großen Provinz Homs sitzen, offenbar inzwischen in direkter Nachbarschaft vorgedrungener IS-Kräfte, ein paar versprengte russische Truppen – ohne Aussicht auf Rettung. Das ist Führungsversagen in Russland, ich komme darauf, das gehört bestraft.

 

3. USA-Türkei-Kurden

Die USA haben den Milizenbanden unter Führung von Hayat Tahrir Asch’Ascham verboten, die Kurden anzugreifen.

Washington könnte sich jetzt noch eine kleine kurdische Staatsgründung gönnen, sozusagen zum Nachtisch. Zur Hölle mit den türkischen Nato-Verbündeten. Die Türkei setzt Drohen und Bomber ein, es ist existenziell wichtig für das gesunde Fortbestehen der Türkei und alle Kurden, dass diese CIA-Mossad-Staatsgründung nicht gelingt.

 

4. Israel

Israels Bomber machen Überstunden und bomben in Syrien alles weg, was ihnen nicht passt. Russland schreitet wie schon unter Assad, niemals dagegen ein – großer Fehler, wie früher schon. Ich denke, den scheinbar siegreichen Milizen dämmert spätestens jetzt, auf welchen Schurkendeal sie sich eingelassen haben – und dass auch die Türkei sie nicht schützen kann, weil die mit den PKK-CIA-Mossad-Kurden alle Hände voll zu tun haben.

 

Syrien und die Lehren

1. Damaskus gefallen

Damaskus ist binnen 8 Tagen in die Hände der Milizenbanden gefallen, die sich jetzt mit US-Medienhilfe wie Staatslenker aufführen sollen, das CNN-Interview mit dem Chef der Hayat Tahrir Asch’Ascham, Abu Mohammed Al-Jolani, der auch gleichzeitig Militärchef ist, weist den Weg.

Allerdings natürlich: Das ist ein Staatslenker mit Eintrag auf der Terrorliste.

CIA, Mossad und Türkei haben gemeinsam ein prekäres, völlig ungeeignetes Regime über das von unfassbarer Korruption völlig von innen aufgefressene Syrien gestülpt, das abhängig ist und ahistorisch. In Syrien leben vor allem Muslime verschiedener Konfessionen, zumeist Sunniten – aber auch Christen und sogar Juden zusammen, die Ethnien sind zumeist Araber, hinzukommen Kurden, Armenier und Turkmenen.

Das jetzige neue Regime ist per Definition instabil – und das soll wohl auch so sein, das ist pure Absicht der Drahtzieher.

 

2. Das Kalkül der Drahtzieher

Denn im Hintergrund lauern die Großreich-Pläne durchgeknallter, gewohnheitskrimineller radikaler Zionisten, die sich bis in die Türkei hinein erstrecken. Jawohl, ich rede von Groß-Israel. Bisher fand ich Aussagen dazu gewagt, heute finde ich es gewagt, NICHT darüber zu sprechen.

Illegitime Zwangsregimes, deren Anführer man bei Bedarf und mit weltweiter Zustimmung jederzeit wegbomben kann, sind mit das liebste Spielzeug des Washingtoner Deep State; dieses Schurkenpack liebt solche Existenzen, weil sie maximalen Gehorsam, minimale Kosten und größte Flexibilität mitbringen.

 

3. Unser kaputtes westliches Politsystem

Amerika kann nicht großartig werden, solange dieser ekelhafte Haufen greiser Kinderschänder, Logenbosse, Drahtzieher und Magnaten der Kartellmafia die Macht hat und Männer wie Trump als Clown nutzt, um die dummgehaltenen und ständig belogenen und vergifteten Massen zu unterhalten.

Wie der gute alte Frank Zappa schon gesagt hat: „Die Politik ist die Unterhaltungsabteilung des militärisch-industriellen Komplexes.“ Heute ist der Komplex etwas komplexer: die Führung des IT-Sektors stützen die Bereichskartelle Finanzen und Medien, das Fußvolk liefern die Branchenkartelle Pharma, Energie und Rüstung.

Das amerikanische politische System ist ganz offensichtlich Schrott, das haben hier wie dort schon viele verstanden, das deutsche selbstverständlich genauso, gefährlicher Schrott  – ganz viele haben nicht verstanden, dass die gelenkte Opposition auch Schrott ist, von AfD über BSW bis Basis, weil sie im eigenen System, in der eigenen Struktur, also Programm, Satzung, Personal und Sicherheitsmechanismen, null Schutz bieten gegen Unterwanderung, Fehlsteuerung und politischen Missbrauch. Manche lieben diesen Schrott aus eigener Dummheit, andere sind schlicht Politikbetrüger, manche schwimmen zwischen beiden Lagern.

Von den allermeisten, die im politischen Bewusstsein schon so weit durchgedrungen sind, dass sie das oben Erklärten sehen können, haben sehr viele auch nicht verstanden, dass sogar bei den „tatsächlich guten“ jede Menge Schrott veranstaltet wird, weil diese „Guten“ weder politisch-strategisch noch in Fragen politischer/organisatorischer Sicherheit nennenswerte Konzepte haben. Die Truppe findet nicht an einen Tisch – und wenn sie da sitzt, weiß sie nicht, wie sie das Volk davon überzeugen soll, dass es seit 150 Jahren falsch geführt wird.

 

4. Syrische Lektion

4.1 Umgang mit der Lektion

Aber zurück nach Syrien: Wir wären schlechte Freunde Russlands, wenn wir nicht auch die Lektionen aus der syrischen Katastrophe analysieren wollten: fair, gerecht, umfassend.

Wir haben die Doktrin aufgesetzt, dass Russlands Sicherheit auch unsere Sicherheit ist; dass wir als gute Freunde das russische Volk schützen müssen, um niemals wieder in die Zwangslage zu kommen, auch nur einen Schuss auf Russen abgeben zu müssen. Und, allerdings, dass wir heute auch den russischen Präsidenten schützen müssen, denn jedes Wort das er sagt, insbesondere zur Außenpolitik, konnten wir bisher unterschreiben. Damit sind wir nicht persönlich-parteiisch pro Putin, sondern wir sind für Frieden, Vernunft und ehrliche Politik – und DESHALB für Putin.

Und damit kommen jetzt für den einen oder anderen unangenehme Minuten, da müssen wir durch.

Grundsätzlich gilt: Ministerien und Geheimdienste sind dazu da, dem Präsidenten Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen oder offen zu halten. Wenn sie das nicht tun, müssen ihre Führungskräfte ausgetauscht werden.

 

4.2 Kurzer Rückblick

2015 hat mich der Valdai Club eingeladen, auf seiner Nahost-Regionaltagung einen Vortrag zu halten, in Marrakesch, Marokko. Mein größter Profit war, den Hamas-Politiker Osama Hamdan kennengelernt zu haben, was sich als unschätzbar erwiesen hat – und heute vielleicht als Rettung. für Palästina.

Soeben war Libyens skurriler aber guter Führer und Russland-Freund Gaddhafi jämmerlich ums Leben gekommen, weggefegt von einer widerlichen CIA-Intrige im CIA-Frühling, auch gegen europäische Interessen. Syrien und Assad hingen in den Seilen.

In meinem Vortrag riet ich den russischen Freunden öffentlich und dringend:

1. Syrien unbedingt für alle Zeiten zu schützen,

2. den damals klitzekleinen Marinestützpunkt Tartus niemals aufzugeben, weil die russische Präsenz dort unverzichtbarer Bestandteil europäischer politischer Bewegungsfreiheit sei und

3. der CIA das Monopol wegzunehmen, mit Al-Qaeda Geschäfte zu machen. Russland sollte sich unbedingt der weltweiten islamische Bewegung zuwenden, eine Vertrauensbasis aufzubauen und lernen, vertrauensvoll, effizient und konstruktiv im Sinne der Völker und Menschen zusammenzuarbeiten. Weltweit.

Zunächst schien Russland exakt diese 3 Punkte umzusetzen: 2016 setzte Russland in Syrien Militär ein und baute den kleinen Mittelmeerhafen Tartus in eine vernünftig handlungsfähige Marinebasis aus. In alle Richtungen baute man Kontakte zur weltweiten islamischen Bewegung auf.

 

4.3 Jetzt

Gegen Punkt 1 und 3 hat Russland seit Jahr und Tag verstoßen, hat Syrien fallenlassen und die Islamische Bewegung nicht für sich eingenommen, obwohl das nicht endlos schwierig gewesen wäre. Und die beiden Stützpunkte – naja: siehe oben. Ich als Russe würde da schon mal die Koffer packen, das geschieht offenbar auch, riesige ljuschin-76-Transporter fliegen ein. Bestimmt nicht mit Unterstützungspaketen für die notleidende Bevölkerung.

Wir haben noch gar nicht so richtig angefangen, nachzudenken, was diese krachende russische Niederlage weltweit bedeuten könnte: Rufverlust, Vertrauensverlust, Verlust an Unterstützung und guten Geschäften. Als Afrikaner im Sahel-Gürtel wäre ich jetzt ganz schön nervös und würde unbedingt Kontakte nach Washington und Peking verstärken.

 

5. Die Verantwortung für das historische Syrien-Desaster

Diese Katastrophe ist in vier russischen Ministerien und Institutionen zu verantworten:

Außenministerium, Verteidigungsministerium, Auslandsgeheimdienst, Militärgeheimdienst. Den Militärgeheimdienst können wir praktisch vergessen, denn wenn die anderen drei nicht wollen oder nicht können, kann er allein die Lage nicht retten, er hat nicht einmal einen eigenen Sitz im Sicherheitsrat, sondern wird dort vom Verteidigungsminister mitvertreten.

Wir können diese Frage nicht vernünftig untersuchen, wenn wir nicht di krachende Niederlage der zivilen Bemühungen Moskaus um Krisen- und Kriegsvermeidung in der Ukraine mitbetrachten, die beiden Fälle, Ukraine und Syrien, sind eng miteinander verbunden.

Ich hatte in der Vergangenheit vorgerechnet, dass mit einem Einsatz von insgesamt 50 Milliarden Euro die Ukraine-Katastrophe mit zwei CIA-Putschen 2004 und 2014 hätte vermieden werden können UND UNBEDINGT: MÜSSEN!!

Jetzt beklagt Russland grob geschätzt mehr als 100.000 Tote und 250 Milliarden Euro Schaden.

Gut, rechnen wir 2004 ab, da war Russland noch derart gezeichnet von Jelzins sagenhafter Misswirtschaft und Korruption, da ging außenpolitisch vielleicht noch nicht genug

Aber heute kann es um die Analyse keine Debatte mehr geben.

Jetzt rechnen wir also einmal durch:

 

5.1 Außenministerium

Lawrow war zum Putsch 2004 gerade rund 8 Monate Außenminister.

Aber danach, 2014, und jetzt, trifft den Außenminister Russlands die volle Mitverantwortung für die haarsträubenden außenpolitischen Fehlentwicklungen, die die Sicherheit Russlands beeinträchtigen.

Als ich davor warne, zuletzt in blanker Not zuletzt auch noch öffentlich, dass die Fortsetzung dieser gefährlichen Schlamperei demnächst vielleicht die ganze Welt, auf jeden Fall aber Russland und Deutschland in den Abgrund zu ziehen, gibt’s Ärger. So leid mir das tut, um diesen fleißigen, brillanten Mann: Ich sehe keine gute Entwicklung mehr für Russland, für die deutsche-russische Freundschaft, für die Erhaltung des Friedens in Europa nach Trump, solange Lawrow russischer Außenminister ist.

 

5.2 Verteidigungsministerium

Verantwortlich: Sergei Schoigu, Amtsantritt November 2012. Schoigu trägt die volle Mitverantwortung für

5.2.1 den Kiewer CIA-Nazi-Putsch 2014

5.2.2. die Duldung der westlichen Aufrüstung Kiews unter Verletzung der Minsk-Abkommen

5.2.3 Rücknahme der 2022 erfolgreich bis vor Kiew vorgestürmten Truppen ohne Istanbuler Vertrag

5.2.4 Tragödie um den tapferen Wagnerchef Prigozhin

Kommt der Nachfolger Beloussev: Er ist erst seit Mai im Amt, zu kurz für die Mitverantwortung in Syrien. Allerdings, da ist doch etwas:

5.2.5 in Homs versprengte Russen ohne Aussicht auf Rettung

5.2.6 verschwundene Präsidentenmaschine Assad – inzwischen: Assad wohlauf in Moskau angekommen https://www.tagesschau.de/ausland/asien/assad-russland-100.html

5.2.7 ein offensichtlich nicht sauber spielender Stv. Minister mit entscheidendem Verantwortungsbereich

Das langt auch schon. Das macht es schwer, noch Gutes zu erhoffen.

 

5.3 Auslandsgeheimdienst SWR

5.3.1 Michail Fradkow war Chef 2007–2016 – ihn trifft die volle Mitschuld am Kiewer Desaster 2014 und danach.

Mir ist auch unerklärlich, warum 2014 die Nachtwölfe einen Kiewer General schnappen müssen, der den Auftrag hat, die Krim in den gewaltsamen Widerstand gegen Russland zu bringen. Da hat einer offenbar nicht verstanden, wie’s geht.

5.3.2 Sergei Naryschkin kam ab 5. Oktober 2016 ins Amt. Er trägt BIS HEUTE die Mitverantwortung an einer fast unfassbaren Serie von Fehlschlägen in der Ukraine und jetzt in Syrien. Er hätte spätestens nach einer bestimmten Fernsehsendung verabschiedet werden müssen.

 

6. Schlussbetrachtung

6.1 Öffentlichkeit für kritische Betrachtungen

Was ich hier getan habe, tue ich seit Jahren in zahlreichen Interviews, hunderte davon im russischen Staatsfernsehen.

Ich bin bald 70 Jahre alt. Unserem eklig korrupten Westen rechne ich seit 40 Jahren Fehler vor, seit 2006 mit mehr Öffentlichkeit, bis zum Höhepunkt 2020 mit 90.000 und 100.000 Followern auf YouTube und facebook, seitdem durch Zensur und Kontolöschung verschwunden.

 

6.2 Die russischen Freunde

Es ist die Liebe zu unseren russischen Nachbarn, zu diesem feinen, gebildeten, interessanten, individualistischen Volk mit seinem riesigen Herzen und seiner riesigen Kraft, es ist dieser unbesiegbare, unzerstörbare Traum, unsere beiden Völker könnten unseren gemeinsamen Frieden in der Welt begründen und so kraftvoll festigen, dass die bösen Kräfte ihn nicht mehr stören können.

Dazu habe ich unsere globale Verteidigungsstrategie „Full Spectrum Defense“ aufgesetzt, die ich 2023 in Moskau vorstellen durfte – in Teheran hatte das bis heute irregeführte iranische Außenministerium das in letzter Minute verhindert.

 

6.3 Die gefährliche, entscheidende Schlussfrage: Wo steht Präsident Putin?

Dass gefährlich inkompetentes Personal derart lange im Amt bleibt, ist auch unfassbar. Die ganze Lage ist hoch brisant. Aus der russischen Zivilbevölkerung, von Dugin bis Karaganov, kommt nichts Entscheidendes, vergeblich hatte ich mich um Kontakt bemüht.

Die Kernfrage zur Rettung unserer beiden Länder, Russland und Deutschland, zur Rettung des Friedens in Europa und der Welt, diese Kernfrage lautet:

Kann und wird dieser Held, dieser unglaublich kraftvolle und ausstrahlungskräftige Präsident Putin die richtigen Änderungen vornehmen? Wann wird er das tun?

Was macht er, wenn die Nachfolger wieder patzen?

Ich frage nur aus Sorge um die künftige Entwicklung.

Damit möchte ich für heute schließen.

Unseren russischen Freunden und Ihnen, die Sie dies hören:

Alles Gute wo immer Sie sind.

 

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