Russland: Spekulanten, Bankenmafia und brandgefährliche Nato-Spinner

Faszinierend, was wir so alles in Stellung bringen, um Russland zu schaden: 30% haben der Rubel und der russische Aktienindex RKS seit Jahresbeginn verloren. Russlands Finanzminister Siluanow sprach heute von spekulativen Kursbildungen und versuchte sich in Optimismus. Putin sagt schon lange und immer wieder, dass die Ölpreisbildung politisch motiviert sei. Mit Recht kritisieren Beobachter, dass Sanktionen niemals den Eliten schaden, sondern den ohnehin Benachteiligten und wirtschaftlich Schwachen. Und selbstverständlich stärken Krisensituationen zumeist vor allem die Machteliten, nicht die Demokratie – im aktuellen Fall auf beiden Seiten, nicht nur in Russland!

Im Hintergrund steht eine hoch aggressive einzige Supermacht, die soeben nach nur einer Generation den Zenit ihrer globalen Macht überschritten hat – und sich in einem Niedergang befindet, der nicht nur nicht aufhaltbar erscheint, sondern sich eher beschleunigen wird. Diese Supermacht ermuntert ihre neueste Errungenschaft, das ebenso hoch korrupte wie US-abhängige Regime der zusammenbrechende Ukraine, seiner Kette der Verbrechen im Osten des Landes weitere Glieder hinzuzufügen. So wurde am Mittwoch eine Schule in Donezk beschossen, zwei Schüler starben beim Fußballspiel auf dem Schulhof, drei weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Zunächst warf Kiew der Volkswehr diesen Feuerüberfall vor, dann beschuldigte Moskau das Kiewer Regime, die Oberschule 63 in der Stepanenkostraße gezielt beschossen zu haben. Inzwischen hat die UNO diesen Mord verurteilt und verlangt indirekt Aufklärung. Kiew hatte die Volksrepubliken auch bei der Wahl am vergangenen Wochenende unter Artilleriefeuer genommen, bedroht internationale Beobachter der als illegal bezeichneten Wahl mit Strafen, kümmert sich schon lange nicht mehr um die Versorgung der Bevölkerung mit den wichtigsten dringend benötigten Gütern und Dienstleistungen, wehrt sich und protestiert jedoch ständig, wenn Russland Hilfe leistet. Inzwischen kann die OSZE die Ladung von Hilfskonvois angeblich nicht mehr kontrollieren, Kiew nach eigenen Bekundungen auch nicht – wohingegen Moskau erklärt, Kiews Kontrollpersonal sei willkommen.

Die Waffenruhe in der Ostukraine bröckelt unterdessen ständig weiter, so dass die Volksrepubliken schon eine andere Regelung als den Minsker Rahmenvertrag fordern, da hilft sich der Westen mit Propagandalügen gegen Russland über die Runden. Demnach steckt Russland auch hinter der Ebola-Seuche! Und vielleicht auch hinter ISIS?* Und dem schlechten Wetter? Noch irgendwelche Vorschläge? Wie auch immer: Frankreich zögert die Lieferung der beiden Hubschrauberträger der „Mistral“-Klasse an Russland unter fadenscheinigen Behauptungen immer weiter hinaus, angeblich fordern US-Parlamentarier, dass die Nato einen Verkauf der Schiffe an Bündnispartner organisiert. Und Russland gibt immer weiter nach: Drei Monate Lieferrückstand sind erlaubt, doch zählt eigentlich als Stichtag nicht der 14. November, denn schon im September hätte ausgeliefert werden können.

In dieser farbenfrohen Lage schicken die USA weitere 1.500 Mann „gegen IS“ in den Irak und fallen somit wieder einmal in den „mission creep“-Modus: Auslandsmissionen, die dadurch aus dem Ruder laufen, das sie schleichend anwachsen, ohne dass (Exil-)Strategie, Kosten/Nutzen-Relation oder andere solide Management-Werkzeuge Beachtung finden. Eigentlich sollte uns das ja freuen, weil US-Fehler die Freiheit des Rests der Welt stärken – doch hier geht es in diesen Jahren darum, dass ein globaler Krieg vorbereitet wird: Und JEDER Schritt dahin ist zu bremsen. Zum Beispiel auch absolut unverantwortliches Gerede von Scharfmachern, die glauben, damit noch Karrierepunkte sammeln zu können: Nato-Manöver mit 40.000 Mann an Russlands Grenze!

Wenn dann auch noch die Goldman-Sachs-geführte Europäische Zentralbank (EZB) ihre Machtfülle ausweitet, gefährdeten Banken weitere Steuergelder zugänglich macht und gleichzeitig erfolgreich darauf achtet, dass in Europa niemand auf die Idee kommt, sich dem wesentlich solideren eurasischen Markt anzuschließen – ist in dem globalen Tohuwabohu schon kaum noch jemand in der Lage, das zu mitverfolgen.

 

* gefunden am 4. November 2014 in der US-Militär-nahen Rüstungswebsite Deagel.com

russia-isis-blame_deagel_4nov2014

Foto: © Gazprom