Panama-Offshore-Skandal ist der Skandal des Finanz- und Geldsystems (2)

Wir dürfen ja bei aller Kritik an den Kartellen und ihren verbandelten Medien, an der geheimen US-Macht hinter den global aufbrüllenden Veröffentlichungen, nicht vergessen, tatsächliche Erfolge zu sehen: Zweifellos hat sich der russische Präsident deutlich mehr Geld angeeignet, als auf seinem Gehaltszettel steht – das legen schon die Fotos und Veröffentlichungen von den teuren Uhren nahe, die er am Handgelenk trägt; aber er organisiert Gegenwehr gegen Washingtons Aggressionen. Und möglicherweise fliegen jetzt sogar ein paar Steuerhinterziehungen auf, das ist jedoch keineswegs sicher – und betrifft nur das „Fußvolk“ des Systems – allenfalls die leitenden Angestellten, die so dumm und/oder schlecht beraten waren, sich erwischen zu lassen; oder, das ist wesentlich erster, die nicht treu zum System stehen und zum Beispiel die Deutsche Mitte fördern. Und wir lernen etwas über das System und die Hintergründe – weil ja auch nicht alle Chefredakteure so wach sind, bei seitenlangen Enthüllungsergüssen immer alles rechtzeitig wegzudrücken.

Zum Beispiel heute in der „Süddeutschen“, S. 18, im Interview mit dem Direktor des britischen „Tax Justice Network“ (TJN – Netzwerk für Steuergerechtigkeit), John Christensen. Der sagt:

„Für mich sind Steueroasen das Resultat von zwei Entwicklungen. Zunächst sind da die Sozialstaaten, in deren Wesen es liegt, dass Steuern erhoben werden – auch für Firmen. Und da ist das Bretton-Woods-Abkommen von 1944, mit dem die westlichen Industriestaaten nach dem Zweiten Weltkrieg versucht haben, die Weltwirtschaft neu zu ordnen und den Kapitalismus zu regulieren. …“

Natürlich wird man nicht TJN-Direktor, wenn man die Tatsachen benennt. Und in dieser Aussage stecken zwei gewaltige Lebenslügen unseres Systems:

Lüge 1: Steuern benötigen wir, um das Aussaugen der Völker durch private Geldschöpfung, Zins & Zinseszins  verschleiern zu helfen, im Interesse der mächtigen Oligarchen in den Finanzkartellen, die selbstverständlich an ihren geradezu wundervollen Privilegien ein wenig hängen. Ohne diese Privilegien, wären Steuern weitgehend verzichtbar.

Aber das ist leider längst nicht alles: Um nämlich die Besserverdienenden davon abzuhalten, diese Privilegien zu kritisieren, DULDEN Regierungen und die Oligarchen die Steuerhinterziehung sehr großzügig. Es handelt sich also sozusagen um Schweigegeld.

Das ist immer noch nicht alles: Denn die Oligarchen, deren Namen wir in den bisherigen Veröffentlichungen  schmerzlich vermissen – die haben längst ganz andere und völlig wasserdichte Methoden, um ihre Milliarden zu verschieben und gegen jedweden Zugriff abzusichern.

NUN erst kommen wir zum Eigentlichen: Dass die Offshore-Diebe jetzt auffliegen, ist nicht etwa Zeichen der Stärke des Systems, sondern seiner eklatanten Schwäche: Das Finanzsystem ist derart überdehnt, dass es nun anfangen muss, seine eigenen Kinder zu fressen, um die Totalpleite, den großen Crash, noch ein ganz klein wenig herauszuzögern. Nicht, dass wir das unterschätzen sollten: In dieser kurzen Zeitspanne werden weitere Billionen Derivate-Vermögen mehr oder weniger heimlich in physischen Besitz umgewandelt, sozusagen „gewaschen“.

Lüge 2: Das berüchtigte Bretton-Woods-Abkommen legte die globale Dominanz des US-Dollars fest, machte damit eine nationale Währung zur Weltleitwährung, zunächst auch noch mit festem Wechselkurs – also mit eingebauter Profitgarantie, „regelte“ die Weltwirtschaft für die Kartelle – und besorgte auch auf diesem Wege das Aussaugen der Völker durch die neue Hausmacht dieser Kartelle: Washington. Hier von „USA“ zu sprechen wäre eine Beleidigung der Millionen Armen des Landes, die täglich an den Essensausgabe-Stellen und anderen sozialen Einrichtungen anstehen, solange sie stehen können; und der ‚zig Millionen, deren Arbeitskraft das System weit unter Wert auffrisst: ausgeraubte Mittelständler. „Regelungen“ dieser Art nannte man früher in Geschichtsbüchern „Unterwerfungsabkommen“; nur in der Neuzeit treibt das Gelüge im Sinne der Mächtigen solche Stilblüten. Mich erinnert das immer an: „Arbeit macht frei“.

Ja, richtig: Wir sprechen von Faschismus.

Und dann kommen noch ein paar gute Tatsachen von Mr. Christensen – im gleichen SZ-Beitrag:

„Die größten Steueroasen der Welt sind USA, Großbritannien, die Schweiz und Deutschland. Wer sollte die maßregeln? … Gerade Deutschland ist ein großer Player in der Offshore-Welt. Wir sehen in den Statistiken, dass Deutschland eine Menge ausländisches Geld anzieht, ein Teil stammt in meinen Augen aus illegalen Quellen und wird unter dem Schutzmantel der Geheimhaltung gewaschen. Schauen Sie nur einmal in den Immobilienbereich. … Deutschland hat nicht einmal ein öffentliches Immobilienregister. Das zieht eine gewisse Klientel an: Leute, die Geld aus dubiosen Quellen verstecken wollen. …“

Das Unangenehme daran: Jetzt werden hier Realwerte ausgequetscht – und in den Rachen der globalen Finanzoligarchen geworfen; alles im Namen der Steuergerechtigkeit. Und wenn die Ausländer abkassiert sind, dann kommen WIR dran. Wer hat das vorhergesagt? Der frühere Chef der untergegangenen schweizerischen Meggle-Bank.

Wir freuen uns auf die Fortsetzungen – und hoffen auf aufmerksame Leser.